Ernährung bei Hitze: Wie Sie mit scharfem Essen Ihren Kreislauf im Sommer pushen

Ernährung bei Hitze: Wie Sie mit scharfem Essen Ihren Kreislauf im Sommer pushen

Chili und Co. haben einige positive Auswirkungen auf den Körper: Sie wärmen bei kalten Temperaturen und kühlen bei Hitze, können die körpereigene Fettverbrennung unterstützen und machen ganz nebenbei auch noch glücklich und gesund.

Scharf ist nicht gleich scharf

Bei scharfem Essen denkt man wahrscheinlich zuerst an Chilischärfe. Aber auch andere Gewürze enthalten Verbindungen, die ein Schärfegefühl auslösen und denen ganz bestimmte gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben werden. Dabei bestimmen unterschiedliche Anteile dieser Stoffe auch den unterschiedlichen Schärfegrad verschiedener Lebensmittel.

Das sind die typischen Lebensmittel mit Scharfstoffen und ihre Wirkungen:

  • Capsaicin in Paprikagewächsen (wie Chili, Peperoni oder auch Gemüsepaprika) wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, was sich positiv auf entzündliche Erkrankungen (z. B. Rheuma) auswirkt.
  • Piperin und Piperettin in Pfeffer wirken durchblutungsfördernd, positiv für das Herz- und Kreislaufsystem.
  • Senfölglycoside in Meerrettich, Senf, Wasabi und einigen Kressearten wirken entzündungshemmend, was besonders hilfreich bei Erkältungskrankheiten ist. Die außerdem enthaltenen ätherischen Öle befreien die Atemwege.
  • Allicin in Knoblauch hat eine wärmende Wirkung, wird allerdings beim Kochen oder Braten zersetzt. Wegen vieler anderer wichtiger Vitalstoffe ist Knoblauch (insbesondere roh) dennoch als Allheilmittel bekannt.
  • Isoalliin in Zwiebeln ist leicht flüchtig und ruft daher beim Zerstören der Zellwände die bekannte Reizung von Augen und Nase hervor. Die Zwiebel ist ein Multitalent für Gesundheit und Wohlbefinden.
  • Gingerol und Shogaol in Ingwer helfen gegen Übelkeit und Erbrechen sowie gegen zahlreiche andere Leiden.

Tipp: Da die meisten Scharfstoffe – allen voran das Capsaicin in Paprikagewächsen – fettlöslich, aber nicht wasserlöslich sind, hilft es leider nicht, Wasser zu trinken, wenn es im Mund unangenehm brennt. Brot oder ein fetthaltiger Shake verschaffen in diesem Fall viel besser Linderung!

Scharfes Essen wirkt entzündungshemmend

Dass Scharfstoffe antibakteriell und desinfizierend wirken, kommt nicht nur der Haltbarkeit der Speisen zugute, sondern auch der Person, die sie isst.

Bei den ersten Symptomen einer Erkältung kann ein Ingwer-Knoblauch-Zitronen-Trunk Wunder wirken, und auch langfristig kann der Verzehr scharfer Speisen das Immunsystem stärken, Entzündungen und Schmerzen lindern und fitter und gesünder machen.

Scharfes Essen ist gut für die Mundhygiene

Zu den vielen Tipps zur natürlichen Zahnpflege gehört unter anderem, immer für gute Durchblutung des Zahnfleischs zu sorgen und den Speichelfluss anzuregen.

Durch die gefäßerweiternde Wirkung des Capsaicins wird genau das im Mundraum erreicht. Nebenbei verbessert eine gute Durchblutung auch noch das Geschmacksempfinden. Durch das langsamere Essen, was bei scharfen Speisen meist automatisch einsetzt, wird der Speichelfluss zusätzlich angeregt, was auch noch gut gegen Verdauungsbeschwerden und Mundgeruch ist.

Scharfes Essen hilft beim Abnehmen

In einer australischen Studie konnte nachgewiesen werden, dass scharfes Essen den Insulinspiegel regulieren kann. Der Botenstoff signalisiert dem Körper, die Fettverbrennung zu stoppen und stattdessen in die Fettspeicherung überzugehen.

Ein niedriger Spiegel des Hormons ist daher sinnvoll, wenn man abnehmen möchte. Durch die Wärmeproduktion im Körper wird zusätzlich der Energiebedarf erhöht.

Scharfes Essen macht glücklich

Scharf ist gar kein Geschmack im eigentlichen Sinne, sondern ein Schmerzreiz, der auf die Wärmerezeptoren der Haut wirkt. Dieser Reiz setzt Endorphine frei, was zu Glücksgefühlen führt.

Scharfes Essen macht so gesehen also glücklich und kann sogar richtige Hochgefühle auslösen, das sogenannte Pepper-High.

Scharfes Essen wärmt und kühlt gleichzeitig

Da die Schärfe auf die Wärmerezeptoren wirkt, wird gleichzeitig die Durchblutung und der Stoffwechsel angeregt. Wer kennt das schließlich nicht, dass einem nach scharfem Genuss gern einmal die Schweißperlen auf die Stirn treten. Durch das Schwitzen wird die Körpertemperatur nachträglich gesenkt, und die Hitze im Sommer lässt sich leichter ertragen.

Auf Pflastern oder auch in einer selbst gemachten Chili-Salbe sorgt die Schärfe für ein Wärmegefühl und kann so Muskelverspannungen und Schmerzen entgegenwirken.

Nicht zu viel Scharfes essen

Wie bei so vielen Dingen macht auch bei scharfem Essen die Dosis das Gift. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, nicht mehr als fünf Milligramm Capsaicin pro Mahlzeit und pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen.

Das wären bei einem 60 Kilogramm schweren Erwachsenen, der sein Essen beispielsweise mit Cayennepfeffer würzen möchte, aber immer noch mehr als 30 Gramm der gemahlenen Chili pro Mahlzeit.

Von Bedeutung ist diese Angabe vor allem bei besonders starken Extrakten, von denen aus Gesundheitsgründen eher Abstand genommen werden sollte.

Bei Magen- oder Darmproblemen sollte auf sehr scharfes Essen verzichtet werden, da die angeregte Produktion der Magensäfte Symptome wie Sodbrennen verstärken kann und es zu Durchfall und Blasenirritationen kommen kann.

Schwangere und Kinder können auch besonders empfindlich auf scharfe Speisen reagieren, müssen aber keinesfalls ganz verzichten. Generell gilt, auf sein Wohlbefinden zu vertrauen. Wer das Gefühl hat, etwas sei viel zu scharf, der darf dieses Essen auch getrost auslassen. Sich von heute auf morgen an scharfes Essen zu gewöhnen, ist sowieso in den seltensten Fällen möglich. Ein langsames Herantasten jedoch schon, da mit der Gewöhnung die Schmerzgrenze herabgesetzt werden kann.

Das Original zu diesem Beitrag „Wie Sie mit scharfem Essen Ihren Kreislauf im Sommer pushen“ stammt von smarticular.

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