800 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche – aber Belegung der Intensivbetten sinkt weiter

800 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche – aber Belegung der Intensivbetten sinkt weiter

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Es wurden 800 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche gemeldet, die Belegung der Intensivbetten ist aber rückläufig. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Corona-Pandemie vom 27. Februar

  • CSU-Chef Söder warnt vor zu weitreichenden Öffnungen (07.08 Uhr)
  • Drosten: "Wir sind am Anfang einer neuen Verbreitungswelle" (17.19 Uhr)
  • Wesentlich weniger Corona-Tote in Pflegeheimen seit Impfbeginn (17.10 Uhr)
  • Arzthelferin mit Mutante infiziert – hunderte Kontakte in Praxis (17.02 Uhr)
  • SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach sieht in der dritten Welle eine Gruppe besonders gefährdet (14.17 Uhr)
  • Schulen, Friseure, Geschäfte: Hier sehen Sie, welche Regeln nun in Ihrem Bundesland gelten
  • Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko 

Corona-News im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

Mit Schnelltests für Kunden: Dreyer will Gaststätten, Museen und Geschäften Öffnung erlauben

9.44 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will Gaststätten, Museen und Geschäften im Frühling und Sommer die Öffnung erlauben, wenn sie bei Kunden Schnelltests durchführen. "Mit Schnelltests kann ein privater Veranstalter oder Gastgeber, egal ob er eine Gaststätte, einen Laden oder ein Museum betreibt, sicherstellen, dass von seinen Kunden kaum Ansteckungsgefahr ausgeht, und damit sein Gewerbe wieder betreiben", sagte Dreyer BILD am SONNTAG. „Dies müsse unter strengen Auflagen passieren, "aber das kann Praxis im Frühling und Sommer werden".

Mit Blick auf die Selbsttests, die ab jetzt in den Handel kommen, forderte Dreyer einen staatliche Zuschuss für Geringverdiener: "Man muss sicherlich eine Regelung für Geringverdiener finden. Selbsttests dürfen kein Luxusgut für Besserverdiener werden."

Söder tritt kurz vor nächstem Gipfel auf Lockerungs-Bremse: "Wir dürfen nicht die Nerven verlieren"

28. Februar 2021, 07.06 Uhr: Drei Tage vor der nächsten Ministerpräsidentenrunde im Kanzleramt hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor zu weitreichenden Öffnungen gewarnt. "Wir dürfen nicht die Nerven verlieren, sondern brauchen einen klaren Kopf", sagte Söder der "Bild"-Zeitung. "Öffnen ja – aber mit Vorsicht. Sonst droht ein Blindflug in die dritte Welle. Wir dürfen mit Deutschland keine Experimente machen, sondern brauchen eine nachhaltige Öffnungsmatrix. Es geht nur Schritt für Schritt."

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat vor dem Bund-Länder-Gipfel derweil ihre Forderung nach einem Ausstiegsszenario aus dem Lockdown erneuert. "Wir brauchen dringend einen Perspektivplan für ganz Deutschland. Wir müssen den Menschen sagen, in welchen Schritten wir vorangehen wollen", sagte Schwesig der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin.

Bei der Festlegung auf Lockerungen der aktuell harten Corona-Schutzmaßnahmen dürfe nicht allein die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen der Maßstab sein. "Wir müssen stärker darauf schauen, wie die Belastung der Krankenhäuser ist, wie der Stand der Impfungen. Und wir müssen mit dem Testen vorankommen", sagte die SPD-Politikerin. Wenn flächendeckend Selbsttests zur Anwendung kämen, etwa in Kitas, Schulen und auch wirtschaftlichen Bereichen, wären mehr Öffnungen möglich. dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZBbild Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, mit Mundschutz.

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich hingegen für weitreichende Öffnungen aus. Laut einer Umfrage (1016 Befragte) für die "Bild"-Zeitung sind 75 Prozent für die Öffnung des Einzelhandels im März, nur 17 Prozent sind dagegen (egal/weiß nicht: 8 Prozent). Restaurants und Kneipen wollen 54 Prozent im März wieder öffnen (35 Prozent dagegen), Schulen und Kitas 64 Prozent (26 Prozent dagegen).

Auch bei Hotels (45 zu 37 Prozent), Kosmetiksalons (44 zu 32 Prozent) und Museen (42 zu 35 Prozent) gibt es mehr Öffnungs-Befürworter als Gegner. Mehr Öffnungsgegner als Befürworter gibt es hingegen bei Kinos und Theatern (35 Prozent für Öffnungen, 46 Prozent dagegen) sowie Sportstätten und Fitnessstudios (40 zu 41 Prozent).

20.30 Uhr: Die Landesgesundheitsämter haben am Samstag 8909 Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Berechnungen von FOCUS Online hervor. Das sind knapp 800 mehr als vor einer Woche. Zudem wurden 254 weitere Todesfälle vermeldet. Vor einer Woche waren 266 neue Todesfälle vermeldet worden. Der erfreuliche Trend bei den Todesfällen hält also weiter an – allerdings sind Todeszahlen, die am Wochenende gemeldet werden, weniger belastbar als Zahlen unter der Woche.

Der R-Wert steigt weiter leicht: diesmal von 1,08 auf 1,11. Das bedeutet, dass 100 Infizierte 111 weitere Menschen anstecken. Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation geht wiederum weiterhin zurück (-21), ebenso die Zahl der invasiv beatmeten Patienten (-26).

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 316.539 (+987), 8063 Todesfälle (+8)
  • Bayern 435.273 (+1408), 12.355 Todesfälle (+32)
  • Berlin 129.254 (+311), 2818 Todesfälle (+4)
  • Brandenburg 76.206 (+333), 2982 Todesfälle (+15)
  • Bremen 17.996 (+103), 341 Todesfälle (+1)
  • Hamburg 51.665 (+203), 1263 Todesfälle (+6)
  • Hessen 187.791 (+780), 5815 Todesfälle (+14)
  • Mecklenburg-Vorpommern 24.488 (+175), 739 Todesfälle (+3)
  • Niedersachsen 163.996 (+970), 4289 Todesfälle (+20)
  • Nordrhein-Westfalen 530.692 (+2013), 13.028 Todesfälle (+70)
  • Rheinland-Pfalz 101.988 (+171), 3092 Todesfälle (+3)
  • Saarland 28.894 (+128), 883 Todesfälle (+0)
  • Sachsen 194.130 (+459), 7743 Todesfälle (+48)
  • Sachsen-Anhalt 60.628 (+235), 2443 Todesfälle (+8)
  • Schleswig-Holstein 42.235 (+260), 1281 Todesfälle (+8)
  • Thüringen: 75.940 (+516), 2846 Todesfälle (+20)

Gesamtstand (27.02.2021, 20.30 Uhr): 2.437.924 (+8909), 69.983 Todesfälle (+254)

Stand Vortag (26.02.2021, 20.40 Uhr): 2.429.015 (+9887), 69.729 Todesfälle (+424)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.243.200 (+7000). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 124.741 (-1400).

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,11 (Vortag: 1,08)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2827 (-21)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1656 (-26)

NRW-Innenministerium feierte Beförderungspartys trotz Lockdown

17.42 Uhr: Trotz Corona-Pandemie hat es im nordrhein-westfälischen Innenministerium noch bis Januar 2021 Beförderungsfeiern als Präsenzveranstaltungen gegeben – darunter zwei größere. Am 23. November seien zunächst 26 Personen befördert worden, nach einstündiger Pause und "gründlicher Lüftung" dann weitere 18 Personen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf dpa-Anfrage am Samstag. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. dpa/Henning Kaiser/dpa Herbert Reul (CDU, M), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, schaut in die Kamera.

Neben den Beförderten seien bei dieser größeren Feier – aus Infektionsschutzgründen auf die zwei separaten Veranstaltungen aufgeteilt – auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und Staatssekretär Jürgen Mathies sowie einige wenige weitere Personen anwesend gewesen. Die Feiern hätten "unter besonders strikten Corona-Schutzvorkehrungen" und im größten Saal des Ministeriums stattgefunden, betonte der Sprecher. Es habe nach diesem Veranstaltungstag "gesichert keine positiven Fälle, keinerlei Infektionsgeschehen" gegeben.

Reul war Mitte Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden – er hatte sich mit der besonders ansteckenden britischen Variante infiziert. Auch Mathies war Mitte Februar in Quarantäne gegangen. In einer E-Mail an seine Mitarbeiter hatte Reul zudem vor einigen Tagen von zehn weiteren Kollegen und Personenschützern berichtet, die noch akut infiziert seien.

Drosten: "Wir sind am Anfang einer neuen Verbreitungswelle"

17.19 Uhr: Die nächste Corona-Welle hat nach Ansicht von Virologe Christian Drosten bereits begonnen. Mittlerweile ließe sich in vielen Ländern beobachten, wie schnell sich die neuen Virus-Mutationen verbreiten können, sagte der Experte von der Berliner Charité am Freitag in einem Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.).

"Deswegen muss man einfach an diese Daten glauben und auch an diese Modellierungen glauben, und deswegen sind wir jetzt nun mal am Anfang einer neuen Verbreitungswelle", sagte Drosten. Der Virologe hatte sich nach Entdeckung der ersten Mutationen zunächst skeptisch geäußert, ob sie den Verlauf der Pandemie spürbar ändern werden. dpa/Michael Kappeler/dpa Pool/dpa Der Berliner Virologe Christian Drosten

Die Datenlage lasse nun aber keinen anderen Schluss zu, so Drosten. Die Geschwindigkeit der Impfstoffvergabe in Deutschland werde bis Mai auch nicht ausreichen, um die Verbreitung des Coronavirus in Deutschland spürbar einzudämmen, vermutet der Virologe. Wohl aber sollten positive Auswirkungen auf die Sterblichkeit zu erwarten sein, nachdem die besonders schutzbedürftigen Gruppen bald komplett geimpft sein sollten.

Drostens Charité-Kollege Leif-Erik Sander sprach sich ebenfalls im "F.A.Z."-Podcast dafür aus, bei der Impfstoffvergabe notfalls auch schon Prioritätengruppen mit einzubeziehen, die jetzt eigentlich noch nicht dran wären. "Wenn es nach den jetzigen Mechanismen nicht schnell genug geht und die Impfstoffe dann liegen bleiben, muss man über andere Mechanismen nachdenken und vor allem auch mit dem Astrazeneca-Impfstoff sehr schnell vorankommen", begründete Sander seine Überlegung.

Wesentlich weniger Corona-Tote in Pflegeheimen seit Impfbeginn

17.10 Uhr: Die Corona-Schutzimpfungen führen Medienberichten zufolge zu einer deutlich sinkenden Zahl von Covid-19-Toten in deutschen Senioren- und Pflegeheimen. Eine Umfrage unter großen Betreibern habe ergeben, dass die Zahl der Infizierten, Erkrankten und Gestorbenen seit Beginn der Immunisierungskampagne deutlich zurückgehe, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.) am Samstag. So zählten die 28 Johanniter-Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter ihren 2.400 Bewohnern kaum noch Corona-Tote. Auch hätten dort die Krankenhauseinweisungen wegen schwerer Covid-19-Erkrankungen aufgehört. Tom Weller/dpa Der geplante flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege ist vorerst gescheitert.

Der katholische Caritas-Verband, der 128.000 Betten in 1.800 stationären Einrichtungen unterhält, teilte der Zeitung mit, nach Verabreichung der Zweitimpfungen seien die Infektionszahlen in den Häusern um 35 bis 65 Prozent zurückgegangen. "Die Impfung hält ihr Versprechen", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. In den Einrichtungen mit bereits vollständiger Impfung gingen die Infektionszahlen und der auf Corona zurückzuführenden Todesfälle "klar nach unten".

Auch die anderen großen Trägerverbände, die die "F.A.Z." befragte, bezeichneten die Impfkampagne als großen Erfolg, darunter die Diakonie, die Arbeiterwohlfahrt und das Rote Kreuz. Die evangelische Diakonie berichtete von "großen Impffortschritten".

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Freitag in Berlin erklärt, die Sieben-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe über 80 Jahren habe Anfang Februar noch bei fast 200 gelegen; nun betrage sie etwa 70. Das sei noch immer mehr als der Bundesdurchschnitt.

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