Fünf Dinge, die jetzt jeder tun kann, um sich und andere zu schützen

Fünf Dinge, die jetzt jeder tun kann, um sich und andere zu schützen

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist alarmiert: Mit 37.120 nachgewiesenen Corona-Fällen binnen 24 Stunden ist am Freitag ein neuer Höchstwert in der Pandemie erreicht worden. Bereits seit Mitte Oktober steigen die Fallzahlen in Deutschland erneut stark an. Das Risiko, mit dem Virus in Kontakt zu kommen, nimmt immer weiter zu.

Kampf gegen die vierte Welle


Gesundheitsminister sprechen sich für Booster-Impfung nach sechs Monaten aus

In seinem aktuellen Wochenbericht hat das RKI deshalb die Risikobewertung für ungeimpfte beziehungsweise nicht vollständig geimpfte Personen hochgestuft: von "hoch" auf "sehr hoch". Auch bei der Einschätzung für vollständig Geimpfte gibt es eine Änderung: Ihr Risiko sei zwar weiterhin "moderat", schreibt das RKI in dem Bericht. Allerdings steige die Gefährdung aufgrund der Infektionszahlen auch in dieser Bevölkerungsgruppe. 

Was kann jeder und jede Einzelne tun, um das Erkrankungsrisiko für sich und andere zu senken? Klar, Abstands- und Hygieneregeln bleiben weiterhin wichtig. Und gerade jetzt, wo sich viele Menschen wegen der kühleren Temperaturen wieder vermehrt in Innenräumen treffen, sollten die Fenster besser auf als zu bleiben. Was es sonst noch zu beachten gilt:

1. Den Impfstatus prüfen

Corona-Impfstoffe bieten einen sehr sicheren Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen und -Todesfällen. Besonders gut ist der Immunschutz in den Wochen und Monaten nach der letzten notwendigen Impfung. (Allerdings nicht unmittelbar in den zwei Wochen nach der Spritze, da der Körper zunächst Zeit braucht, um sich mit Antikörpern gegen das Virus zu rüsten.)

Bei vielen älteren Menschen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen liegt die Impfung meist aber schon längere Zeit zurück. Dasselbe gilt für medizinisches Personal, das auch Teil der Priogruppe 1 war und bereits Anfang 2021 geimpft wurde. Studien zeigen, dass der mit der Zeit nachlassende Impfschutz mit einer Booster-Impfung nochmals aufgebessert werden kann, was unter anderem das Risiko für schwere Verläufe weiter drückt.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Booster – und zwar für Menschen ab 70 Jahren, Immungeschwächte, Pflegebedürftige, Pflegepersonal sowie Menschen in medizinischen Berufen mit direktem Patientenkontakt. Voraussetzung ist, dass die letzte notwendige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Das Impfdatum ist im Impfpass vermerkt, ebenso wie in den Zertifikaten der Corona-Warn-App sowie der CovPassCheck-App.

Eine Ausnahme gilt für Geimpfte, die bislang nur den Einmal-Impfstoff von Janssen (Johnson&Johnson) erhalten haben: Sie können sich auf Empfehlung der Stiko hin bereits ab vier Wochen nach der Spritze mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer bzw. Moderna) "boostern" lassen, unabhängig vom Alter.

Grundsätzlich, so betont das Bundesgesundheitsministerium, können sich auch jüngere Menschen unter 70 Jahren drittimpfen lassen. Auch hier ist Voraussetzung, dass die letzte Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Eine Stiko-Empfehlung gibt es für Jüngere allerdings noch nicht. Die Expertinnen und Experten wollen in den kommenden Wochen darüber entscheiden.

In der Praxis dürfte es mit dem Booster für Jüngere bis dahin schwierig werden – viele niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner orientieren sich an den Empfehlungen der Stiko. Die Bundesländer wollen aber unter anderem Impfbusse und Impfzentren für die Booster-Impfkampagne einsetzen.

Auch Menschen, die noch keinen oder keinen kompletten Impfschutz haben, sollten sich umgehend einen Impftermin geben lassen. Denn nach Ansicht von Expertinnen und Experten ist das Risiko, sich in den kommenden Wintermonaten mit dem Coronavirus zu infizieren, in der Pandemie nie höher gewesen. 

2. Orte mit laxen Kontrollen meiden

Im Restaurant um die Ecke gilt "3G", doch am Eingang wird nicht nach Nachweisen gefragt? Auch wenn Sie selbst geimpft, genesen oder frisch getestet sind, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht doch ein anderes Restaurant besuchen möchten. Denn wer sagt Ihnen, dass das auch auf die Personen am Nachbartisch zutrifft?

3. Symptome ernst nehmen

Erkältungszeit beginnt


Corona, Erkältung oder Grippe – so unterscheiden sich die Symptome

Die Nase läuft und der Hals schmerzt: Symptome wie diese sind für die aktuelle Jahreszeit typisch, denn neben dem Coronavirus Sars-CoV-2 kursieren etliche weitere Krankheitserreger, darunter Erkältungsviren. Sie sorgen teils für sehr ähnliche Beschwerden und sind kaum von Covid-19-Erkrankungen zu unterscheiden – selbst Medizinerinnen und Mediziner können das nicht. Aufschluss gibt nur ein Test, am besten ein PCR-Test, mit dem das genetische Material des Erregers untersucht wird. 

Wichtig ist, bei ersten Krankheitsanzeichen zuhause zu bleiben, auch dann, wenn man vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist. Das RKI rät in einem solchen Fall, den Hausarzt zu kontaktieren und sich testen zu lassen.

Zwar erkranken Geimpfte seltener als Ungeimpfte am Coronavirus, doch auch bei ihnen werden sogenannte Impfdurchbrüche – also Erkrankungen trotz vollständiger Impfung – beobachtet. Eine solche Infektion verläuft in aller Regel mild, doch Betroffene können andere Personen anstecken – besonders dann, wenn sie davon ausgehen, es handle sich "nur" um eine harmlose Erkältung, Abstände nicht einhalten und keine Maske tragen.

4. Schnelltests helfen zusätzlich

Sie planen eine Geburtstagsfeier im kleinen privaten Kreis und alle Anwesenden sind gesund und doppelt geimpft? Das sind gute Voraussetzungen. Sind auch Risikogruppen, etwa die Großeltern Ü70 anwesend, können Sie den Schutz durch Schnelltests noch einmal zusätzlich erhöhen. Zwar gibt es keine kostenlosen Bürgertests mehr. Drogerien und Supermärkte verkaufen jedoch nach wie vor Corona-Selbsttests, oft schon für unter zwei Euro pro Stück. Im Idealfall sind die Großeltern bereits geboostert und während der Feier wird immer mal wieder gelüftet – so können alle mit der größtmöglichen Sicherheit feiern.

Atemschutzmasken


Stiftung Warentest prüft FFP2-Masken: Eine ist besser als der Rest

5. Auf Sitz der Maske achten

In Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln sind medizinische Masken vorgeschrieben. Doch selbst optimal filternde Masken, darunter FFP2, nutzen wenig, wenn zwischen Nase und Maske ein großer Spalt klafft und die Aerosole an der Maske vorbeigeatmet werden. 

Ein Problem, auf das Stiftung Warentest bereits im Februar 2021 aufmerksam gemacht hat. Zwar zeigte ein Labortest, dass sämtliche FFP2-Masken mindestens 99 Prozent der Aerosolpartikel abhielten. Einen Praxistest, bei dem zusätzlich der Sitz der Maske bei mehreren Testpersonen überprüft wurde, bestand dann allerdings nur ein Modell: die FFP2-Maske "Aura 9320+" von Hersteller 3M. Sie passte allen Testpersonen gleichermaßen.

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