Seit Frühjahr 2020 gilt bundesweit eine Maskenpflicht beim Einkaufen oder in Bus und Bahn. Nun wurde diese sogar verschärft. Vielerorts gilt eine strikte FFP2-Maskenpflicht, andere Bundesländer setzen auf medizinische Masken. Somit können dort auch OP-Masken und sämtliche FFP-Masken getragen werden.
Doch die perfekt sitzenden Masken haben auch eine unangenehme Folge: Durch das Tragen des Mundschutzes werden Betroffene auf ihren Mundgeruch aufmerksam, weil sich die ausgeatmete Luft hinter der Maske staut und durch die Nase zum Teil wieder eingeatmet wird.
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Was kann ich gegen Mundgeruch tun?
Eine schnelle Lösung ist ein Kaugummi oder Bonbon. Tatsächlich zeigen Absatzzahlen der großen Kaugummi-Hersteller, dass im Jahr 2020 deutlich mehr Kaugummis durch die Supermarktkassen gingen. Branchenkenner vermuten den Zuwachs um starke sieben Prozent.
Gegen Mundgeruch kann in den meisten Fällen eine gute Mundhygiene aktiv helfen. Betroffene sollten mindestens zweimal am Tag (morgens oder mittags) die Zähne putzen. Dabei hilft es auch Zahnseide, Mundspüllösung und einen Zungenschaber zu nutzen.
Sorgt ein ständig trockener Mund für Mundgeruch – Schnarcher sind hiervon oftmals betroffen, so kann man versuchen, seinen Speichelfluss anzuregen. Durch Zitrusfrüchte, Gemüse und ballaststoffreiche Kost kann dies gelingen. Auch zuckerfreie Kaugummis kauen und ausreichend Wasser trinken, regt die Speichelproduktion an.
Wer ständig unter schlechtem Atem leidet, sollte weniger häufig zu Tabak, Kaffee, Alkohol, Knoblauch und Co. greifen und beobachten, ob sich etwas verbessert. Direkt nach dem Konsum von Mundgeruch verursachenden Lebensmittel können Thymian, Minze, Petersilie, Kaugummi und Kautabletten helfen.
Ist trotz allem weiter ein chronisch schlechter Atem zu bemerken, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
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Wie entsteht Mundgeruch überhaupt?
Der Fachbegriff für Mundgeruch lautet 'Halitosis'. Dazu kommt es, wenn das Verhältnis von aeroben und anaeroben Bakterien in der Mundhöhle unausgeglichen ist.
Dies ist der Fall, wenn die aeroben Bakterien, die – anders als die anaeroben Bakterien – nicht ohne Sauerstoff auskommen, absterben.
Die anaeroben, geruchsbildenden Bakterien machen es sich dann in den Zahnzwischenräumen und anderen schwer erreichbaren Bereichen im Mund bequem und ernähren sich von Essensresten.
Auch Bakterien aus dem Magen, den Nieren, der Leber oder den Nasennebenhöhlen können einen unangenehmen Geruch verursachen. Manchmal kommt der also gar nicht aus dem Mund selbst, sondern vom Magen. Daher sollte man auch eventuelle Magenprobleme ausschließen, wenn man der genauen Ursache auf den Grund gehen möchte.
Experten empfehlen mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt zu planen, um schwerzugängliche Stellen reinigen zu lassen. Im Schnitt kostet so eine professionelle Zahnreinigung zwischen 60 und 100 Euro.
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Wie entsteht Mundgeruch?
Bei über 90 Prozent der Betroffenen sind Bakterien im Mund- oder Rachenraum die Ursache für schlechten Atem.
Im Detail sind hierfür folgende Dinge verantwortlich:
Mangelnde Mundhygiene
Je mehr Essensreste im Mund vorhanden sind, desto besser können die Bakterien sich ernähren und so auch vermehren. Deshalb ist Mundhygiene so wichtig.
Auch wenn die Zähne regelmäßig geputzt werden, kann Mundgeruch entstehen. Denn es gibt Bereiche, an die die Borsten einer Zahnbürste nicht herankommen. Hier können sich bakterielle Beläge bilden, welche dann zu riechen beginnen. Man sollte daher zusätzlich zum Zähne putzen auch regelmäßig zu Zahnseide und Mundspüllösung greifen. Mit einem Zungenschaber lässt sich außerdem verhindern, dass Zungenbelag für einen schlechten Atem sorgt.
Morgendlicher Mundgeruch
Wenn über Nacht weniger Speichel produziert wird, führt dies zu einem schlechteren Abtransport von Bakterien in der Mundhöhle, was seinerseits verantwortlich für den morgendlichen Mundgeruch ist.
Mundgeruch nach dem Essen
Auch bestimmte Lebensmittel können zu Mundgeruch führen, z. B. Zwiebeln und Knoblauch, aber auch Genussmittel wie Tabak, Kaffee und Alkohol.
Mundgeruch durch Medikamente
Es gibt Medikamente, die Mundgeruch begünstigen. Auf dem Beipackzettel wird Mundtrockenheit in diesen Fällen häufig als Nebenwirkung aufgeführt.
Bei der regelmäßigen Einnahme von Eisenpräparaten kann Mundgeruch eine Folge sein.
Mundgeruch kann auch krankheitsbedingt sein
Die genannten Ursachen für Mundgeruch sind die häufigsten und auch am leichtesten zu beheben. Mundgeruch kann neben Zahn- und Zahnfleischerkrankungen jedoch auch organische und sogar psychische Ursachen haben. In diesen Fällen muss ein Arzt konsultiert werden, denn der Mundgeruch ist dann lediglich ein Symptom eines Krankheitsbildes.
Mundgeruch verursachende Zahnerkrankungen
Im Falle von Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontose und Ähnlichem kann besonders unangenehmer Mundgeruch auftreten, da dies zumeist bakterielle Ursachen größeren Ausmaßes hat. Liegt eine Zahnerkrankung vor, ist der Weg zum Zahnarzt unvermeidlich.
Nach einer adäquaten Behandlung hat sich auch die Begleiterscheinung Mundgeruch meist erledigt. Um eine gute Mundgesundheit aufrechtzuerhalten, ist eine mindestens alljährliche Prophylaxe durch einen Zahnarzt ratsam.
Organische Ursachen für Mundgeruch
Während in Mund- und Rachenbereich verursachter Mundgeruch meist leicht faulig riecht, weist ein säuerlicher Geruch auf ein tieferliegendes Problem hin. Denn auch der Verdauungstrakt kann Gerüche absondern, die über die Speiseröhre schließlich über den Mund verströmt werden.
Eine Nierenerkrankung wirkt sich ebenfalls auf den Geruch der ausgeatmeten Luft aus. Diese nimmt dann oft einen an Urin oder Ammoniak erinnernden Geruch an.
Psychische Ursachen
Ein nervöser Magen bedingt durch Stress ist ein Beispiel dafür, dass Mundgeruch auch psychische Ursachen haben kann.
Hier hilft dann nur, das Übel – den Stress – bei der Wurzel zu packen, anstatt die Symptome zu bekämpfen.
Kimberly Papenthin, FitForFun.de
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