Wer nicht raucht und regelmäßig Sport treibt, schafft gute Voraussetzungen für eine gesunde Lunge. Wie fit das Organ tatsächlich ist, kann ein Lungenfunktionstest beim Arzt zeigen. Wer seine Lungenleistung daheim checken will, braucht Ballon, Kerze und Wasserflasche.
Sie müssen häufig husten, sind schnell aus der Puste oder geben beim Atmen ein Pfeifen oder Brummen von sich? Das können Anzeichen für eine kranke Lunge sein. Um herauszufinden, wie es um die Gesundheit Ihrer Lunge steht, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei Ihrem Hausarzt oder einem Lungenfacharzt können Sie einen Lungenfunktionstest durchführen.
Mit Testverfahren wie einer Spirometrie kann ein Mediziner untersuchen, ob Ihre Lunge einwandfrei funktioniert oder in ihrer Funktion beeinträchtigt ist. Einen ersten Eindruck vom Zustand Ihrer Lunge können Sie sich aber auch zuhause verschaffen – mit drei Tests, die Medizin-Experten der München Klinik empfehlen.
Hinweis: Die folgenden Tests ersetzen keine medizinische Diagnose durch einen Arzt, sondern liefern lediglich eine grobe Einschätzung Ihres Lungenvolumens.
1. Lungen-Test: Luftballon aufblasen
Dafür brauchen Sie: Luftballon mit zehn Litern Volumen
Getty Images/Gastonbolivario/slalomp/FOL Holen Sie tief Luft und blasen Sie in einem Atemzug den Luftballon auf. Knoten Sie dann den Ballon zu. Er sollte nun an der breitesten Stelle mindestens 1,5-mal so groß sein wie Ihr eigener Kopf. Ist er deutlich kleiner, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Lunge nur eingeschränkt arbeitet.
2. Lungen-Test: Kerze auspusten
Dafür brauchen Sie: Kerze und Maßband
Getty Images/FingerMedium/slalomp/FOL Zünden Sie die Kerze an und platzieren Sie sie einen Meter von sich entfernt auf dem Tisch. Gelingt es Ihnen, aus dieser Distanz die Flamme auszupusten, leistet Ihre Lunge sehr gute Arbeit. Schaffen Sie das nicht, schieben Sie die Kerze Stück für Stück näher. Können Sie die Flamme bei mindestens 50 Zentimetern Abstand ausblasen, ist Ihre Lungenleistung noch im guten Bereich. Steht die Kerze in einem Abstand von 20 Zentimetern oder näher und das Auspusten gelingt trotzdem nicht, sollten Sie Ihre Lunge von einem Arzt untersuchen lassen.
3. Lungen-Test: Wasser verdrängen
Dafür brauchen Sie: Wanne mit Wasser oder gefülltes Waschbecken, drei PET-Flaschen mit 1,5 Litern Volumen und Strohhalm
Getty Images/filo/slalomp/FOL Füllen Sie ein Becken sowie drei PET-Flaschen mit Wasser. Tauchen Sie zunächst eine der Flaschen mit der Öffnung nach unten kopfüber in das Wasserbecken, sodass kein Wasser aus der Flasche entweichen kann. Führen Sie den Strohhalm mit dem einen Ende in den Flaschenhals ein, in das andere Ende sollten Sie hineinpusten können.
Holen Sie tief Luft und blasen Sie in den Strohhalm. Ihre Atemluft verdrängt nun das Wasser aus der Flasche. Ist die Flasche leer, fahren Sie mit der nächsten Flasche fort, ohne zwischendurch einzuatmen. Halten Sie beim Tauschen der Flaschen kurz die Luft an. Gelingt es Ihnen, mit der verbliebenen Atemluft auch noch die zweite Flasche zu leeren? Und eventuell die dritte? Haben Sie auch das geschafft, können Sie den Test zu einem späteren Zeitpunkt mit noch mehr Flaschen wiederholen.
Die Menge an Wasser, die Sie mit Ihrer Atemluft aus den Flaschen verdrängt haben, ohne zwischendurch erneut Luft zu holen, gibt Aufschluss über Ihr Lungenvolumen: zwei Flaschen der angegebenen Größe entsprechen drei Litern, drei Flaschen entsprechen 4,5 Litern. So viel sollte ein gesunder Mensch mit einer Körpergröße von 1,80 Metern schaffen, sagen Experten der München Klinik. Sie schlagen zur Berechnung des Lungenvolumens folgende einfache Formel vor:
Körpergröße x 2,5 = Lungenvolumen
Ein gesunder Mensch mit einer Körpergröße von 1,80 Metern sollte also ein Lungenvolumen von 4,5 Litern haben (1,80 x 2,5 = 4,5). Das entspricht im Wasserbad-Versuch drei Wasserflaschen. Bei einer Leistung, die deutlich darunter liegt, sollten Sie mit Ihrem Arzt über Ihr Testergebnis sprechen.
Lungen-Check beim Arzt
Unabhängig von den Ergebnissen dieser Selbsttests sollten Sie Ihre Lunge untersuchen lassen, wenn Sie bei Anstrengung schneller aus der Puste kommen als gewöhnlich oder ein Husten nach einem Infekt mehrere wochenlang anhält. Auch für Raucher sind regelmäßige Untersuchungen bei einem Lungenfacharzt ratsam.
Die drei Selbsttests ermöglichen nur eine grobe Einschätzung der eigenen Lungenfitness, genauere Aussagen kann ein Arzt beispielsweise mit einer Spirometrie treffen. Dabei bläst der Patient je nach Anweisung des Arztes mal ruhig und tief, mal möglichst rasch und kräftig in ein Mundstück, das an einem sogenannten Spirometer angeschlossen ist. Die Nase ist dabei mit einer Klemme verschlossen. Die Messergebnisse können helfen, den Verdacht auf eine Erkrankung der Atemwege oder der Lunge abzuklären.
Durchführung – Interpretation – Befundung
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